Liebe Gemeinde!

Kennen Sie, kennt Ihr das Wort des Jahres 2023?

Es lautet „Krisenmodus“ – gab die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache bekannt.

„Der Ausnahmezustand ist zum Dauerzustand geworden“, sagte Andrea Ewels, die Geschäftsführerin der Gesellschaft. Und sie fügte hinzu: „Das löst bei den Menschen Angst, Unsicherheit und Ohnmacht aus. Diese Gefühle beherrschen den Alltag und man weiß nicht: Was kommt denn noch?“
Was kommt denn noch? Wir wissen es nicht. Eines aber wissen wir:

„… über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf.“

(Jes 9,1-6)

Gemeint ist das göttliche Kind, das uns auch dieses Jahr geboren wird und dem wir an Weihnachten begegnen dürfen.
Dieses Kind ist der Sohn Gottes, es ist aber auch der Sohn Davids und der Sohn Abrahams, und Maria, seine Mutter, ist die Freude Israels und die erhabene Tochter Zion.
Spätestens seit dem Angriff der Hamas auf Israel sollten wir uns das bewusst machen und nicht vergessen, dass Juden und Christen Geschwister im Glauben sind.

Wie sehr diese Haltung geboten ist, wird deutlich, wenn ich noch darauf hinweise, dass die Gesellschaft für deutsche Sprache insgesamt zehn Worte auflistet, die in einem bestimmten Jahr von großer Bedeutung waren, und für 2023 gleich nach „Krisenmodus“ „Antisemitismus“ zu lesen ist.

Liebe Damen und Herren, liebe Jugendliche, eine Krise ruft zur Entscheidung und gebietet, sich auf das Wesentliche zu besinnen.
In diesen Zeiten macht es mich froh, dass Sie dem Kind in der Krippe Ihr Vertrauen schenken; ich darf wahrnehmen, wie Sie jedem Gotteskind Vertrauen entgegenbringen und so Wege aus Angst, Unsicherheit und Ohnmacht nicht nur finden, sondern auch aufzeigen.
Ein wertvolles Zeugnis, dass Euch gleichermaßen auszeichnet. Ein Zeugnis, dessen unsere Gesellschaft dringend bedarf und das in unserer Kirchengemeinde so ermutigend gepflegt wird.

Dafür möchte ich Ihnen, möchte ich Euch von ganzem Herzen Dank sagen und ein großes „Vergelt’s Gott!“ aussprechen – zusammen mit Herrn Dr. Schattenberg, dem Gewählten Vorsitzenden des Kirchengemeinderates, und dem Pastoralteam.

Wir wünschen Ihnen, wünschen Euch beglückende Weihnachten und ein trostreiches neues Jahr!
Ihr, Euer

Alexander Hermann, Pfarrer