Am Anfang stand die Empfehlung, sich vermehrt die Hände zu waschen. In diesen Tagen – eindreiviertel Jahre später – sind wir aufgerufen, sich impfen und die Impfung auffrischen zu lassen. „Corona“ ohne Ende!
Ohne Ende? Nein! Aber es wird uns vermutlich noch viel abverlangt werden, bis wir „Corona“ im Griff haben, und nicht „Corona“ uns.
Dabei denke ich zum einen an die strategischen Überlegungen und Maßnahmen, zum anderen ebenso sehr an genügend Kraft und Zuversicht, wenn es darum geht, im Umgang mit „Corona“ nicht müde zu werden oder gar zu verzweifeln.
Vielleicht kann das vermehrte Händewaschen dazu beitragen, verstärkt nicht nur Körper-, sondern auch Seelenhygiene zu betreiben. Immer wieder ganz bewusst eine Denk- und Atempause einzulegen, sich zu sammeln und Orientierung zu gewinnen, sich aufzurichten und guten Mutes nach vorn zu blicken.
Das Kind in der Krippe hätte sicherlich seine Freude daran! Denn „der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist“ (Lk 19,10).
Ja, wozu Händewaschen alles gut sein kann.
Sich die Hände zu waschen, kann nur voll und ganz gelingen, wenn man Seife in die Hand nimmt und zur Wirkung kommen lässt. Wenn die Hände ineinandergreifen und man sich genügend Zeit nimmt.
Sich die Hände zu waschen, bedeutet aber auch, alles andere beiseite zu legen und ruhen zu lassen, Geduld zu üben. Auf die Wirkung der Seife zu vertrauen, sich die Hände still abzutrocknen und alles Weitere in die Hände Gottes zu legen.
Auf das Tun und Lassen kommt es also an. Nicht nur beim Händewaschen, sondern auch im Leben einer Kirchengemeinde. Ganz besonders in Zeiten von „Corona“.
Mit dieser Spannung umzugehen, war auch im zweiten Jahr mit „Corona“ keineswegs einfach, ganz im Gegenteil. Und doch haben Sie, habt Ihr beherzt und voll Gottvertrauen unverzagt Verantwortung wahrgenommen und für das körperliche und seelische Wohl der Mitglieder unserer Kirchengemeinde aufmerksam Sorge getragen – im Tun ebenso wie im Lassen.
Dafür möchten Ihnen, möchten Euch die Vorsitzenden des Kirchengemeinderates und das Pastoralteam von ganzem Herzen Dank sagen und ein großes „Vergelt’s Gott!“ aussprechen.
Einen besonderen Dank soll der segensreiche Dienst all jener finden, die in Zeiten von „Corona“ auf ganz unterschiedliche Weise verlässlich Verantwortung für die Feier unserer Gottesdienste wahrnehmen und unentwegt dafür Sorge tragen, dass wir uns auch über die kommenden Festtage hinweg drinnen wie draußen als Kirchengemeinde regelmäßig versammeln können.
Und wieder wünschen wir Ihnen, wünschen wir Euch allen mehr denn je gnadenreiche Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2022!
Ihr und Euer Alexander Hermann, Pfarrer